Sorben

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Die Michaeliskirche (Michałska cyrkej) gehört gemeinsam mit der Alten Wasserkunst zu einer der bekanntesten Stadtsil-houetten der Stadt Bautzen, die zugleich eines der häufig-sten Motive der Tourismuswerbung in Sachsen darstellt. Der Legende nach soll im Oktober 1429 an dieser Stelle des Eselsberges während der Belagerung der Stadt durch die Hussiten der Erzengel Gabriel am Himmel erschienen sein, um die Angriffe der Hussiten mit abzuwehren. Zum Dank wurde durch die Bürger die Kapelle „St. Michael“ errichtet (1473 erstmalige Erwähnung). Nach Fertigstellung der Erweiterungs-bauten wurde um 1520 das Gotteshaus zur „Michaeliskirche“. Nach dem fast 99 Jahre lang in der Kirche keine Gottes-dienste mehr abgehalten wurden, gelang es dem Stadtrat und den Oberlausitzer Landständen, zur Zeit als Bautzen zu Böhmen gehörte, diese den evangelischen Sorben in und um Bautzen zur Verfügung zu stellen. Vor der Reformation waren die evangelischen Sorben auf Anordnung des Domstifts in der katholischen Nikolaikirche eingepfarrt, d.h. für Predigten und Taufen musste diese in Anspruch genommen werden. Einen eigenen angeschlossenen Friedhof gab es nicht, da der Platz zwischen Kirche und Wasserkunst(Wendischer Kirchhof/ Serbski kěrchow) Teil einer wichtigen Verkehrsverbindung - vom Spreetal zur oben gelegenen Altstadt - war. Aus dem 17. Jahrhundert stammt auch die noch heute gültige protestantische Gemeindestruktur Bautzens, die deutsche Stadtgemeinde St. Petri und St. Michael als sorbische Land-gemeinde. Jedoch nahm der Gebrauch der sorbischen Sprache seit 1836 beständig ab; heute kann man einmal im Monat den Gottesdienst in sorbischer Sprache besuchen. Zahlreiche Veranstaltungen bereichern das kulturelle Angebot der Stadt.


Quellen: Richard Wilhelm „Die Glocken der Stadt Bautzen“ Bautzen 1917 S.24 ff Autorenkollektiv „Die Territorien des Reichs im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung: Nachträge“ S.112 Aschendorff Münster 1996 Christine Seele, Siegfried Seifert, Jürgen Matschie „Bautzen und seine Kirchen“ Ein kleiner ökumenischer Kirchenführer Leipzig 1996, ISBN 3-7462-1118-2, S. 41–44. Constanze Knappe „Bautzens Denkmale“ Lausitzer Druck- und Verlagshaus Bautzen 1999, Serie 5 Johannes Mahling: Kirchen zwischen Königsbrück und Weißenberg Lusatia-Verlag Bautzen 2011, S. 22–23 ISBN 978-3-936758-75-7